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IHSK   Blog

 
28 September 2011

Tagungsbericht: „Die Methodenschule der Objektiven Hermeneutik: Versuch einer Standortbestimmung“

Von Matthias Jung

Aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens veranstaltete das Institut für hermeneutische Sozial- und Kulturforschung (IHSK) e.V. eine Arbeitstagung zur Lage und Zukunft der Objektiven Hermeneutik. Diese Methode wurde im Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Ulrich Oevermann am Fachbereich „Gesellschaftswissenschaften“ der Goethe-Universität in Frankfurt entwickelt und kann gegenwärtig als dasjenige hermeneutische Verfahren in den Sozialwissenschaften gelten, dessen theoretische und methodologische Begründung am weitesten ausgearbeitet und getestet worden ist. Die Tagung, die am 23. September im Gewerkschaftshaus stattfand und von den Freunden und Förderern der Goethe-Universität großzügig unterstützt wurde, diente einer Verständigung der mit dieser Methode arbeitenden Wissenschaftlern in einer Phase des Generationenwechsels: Ihre Begründer stehen vor der Emeritierung oder sind bereits emeritiert, und die Zentrierung der Methodenschule auf Frankfurt als dem akademischen Ursprungsort der Objektiven Hermeneutik tritt zurück zugunsten neuer Arbeitsschwerpunkte an anderen Hochschulstandorten, in der Anbindung an Universitäts- und Fachhochschulprofessuren sowie in Forschungsprojektgruppen.

In seinem einleitenden Vortrag bestimmte Dr. habil. Andreas Franzmann (Siegen/Bielefeld) die Position der Objektiven Hermeneutik innerhalb der Soziologie im Allgemeinen und im disziplinären Methodendiskurs im Besonderen, d.h. in ihrer Abgrenzung von den quantifizierenden wie auch konkurrierenden qualitativ-hermeneutischen Methoden. Daran anknüpfend, beleuchtete der Historiker Prof. Dr. Johannes Süßmann (Paderborn) die interdisziplinäre Bedeutung objektiv-hermeneutischen Arbeitens gerade auch bei der geschichtswissenschaftlichen Quellenerschließung und die damit verbundenen Effekte in der Lehre, während Dr. Frank Bauer (Düsseldorf) seine langjährigen Erfahrungen mit der Anwendung dieser Methode in außeruniversitären, anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen schilderte. Prof. Dr. Ulrich Oevermann beschrieb die Anfänge der Methode im Kontext der Familien- und Sozialisationsforschung in den 1960er und 1970er Jahren, ihre Etablierung und systematische methodologische Begründung sowie künftige Arbeitsschwerpunkte.

An die Einzelvorträge schloss sich eine von Prof. Dr. Tilman Allert (Frankfurt) moderierte Podiumsdiskussion mit Lehrstuhlinhabern an, die in dem Frankfurter Forschungsschwerpunkt in der Objektiven Hermeneutik ausgebildet wurden: den Professoren Stefan Kutzner (Siegen), Kai-Olaf Maiwald (Osnabrück), Peter Schallberger (St. Gallen) und Andreas Wernet (Hannover). Im Mittelpunkt standen ihre Erfahrungen im universitären Kontext, wie beispielsweise zu überwindende Widerstände institutioneller und inhaltlicher Art, typische Friktionen innerhalb der Soziologie und in der interdisziplinären Arbeit, aber auch überraschende Kooperationsmöglichkeiten und der Anwendung der Methode günstige Konstellationen.

Eine Publikation der instruktiven und facettenreichen Beiträge dieser Tagung, die sich auch durch lebhafte Diskussionen auszeichnete, ist in Vorbereitung.

Website der Tagung: ihsk.de/tagung

Podiumsdiskussion mit (v.l.n.r.): Andreas Wernet, Stefan Kutzner, Ulrich Oevermann, Tilman Allert (Moderation), Kai-Olaf Maiwald, Peter Schallberger

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28.9.11

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25 September 2011

Seminartermine 2012

Die Termine der Seminare im kommenden Jahr stehen fest:

27. Februar - 2. März 2012, jeweils 10 bis 18 Uhr, in Frankfurt
Seminar "Gesundheit, Familie, Sozialisation", Leitung PD Dr. Matthias Jung
Bevorzugte Materialtypen: objektive Daten, Interviews, Arzt-Patienten-Gespräche.
Theoretische Exkurse zu Professionalisierungstheorie, Familiensoziologie und Modell der ödipalen Triade, Bildung und Sozialisation (Modell der Ablösungskrisen), Theorie der psychosomatischen Erkrankung.

10. - 14. September 2012, jeweils 10 bis 18 Uhr, in Frankfurt
Sommerkurs, Leitung Prof. em. Dr. Ulrich Oevermann
Der Sommerkurs orientiert sich an dem Konzept der Seminare des Studiengangs objektive Hermeneutik, ist aber nicht themengebunden. Er dient der Auswertung von Material, welches die Teilnehmer in den Kurs mitbringen. Der Sommerkurs wird von Prof. Dr. Ulrich Oevermann seit 1982 angeboten und kann heute auch als ein Seminar im Rahmen des Studiengangs objektive Hermeneutik belegt werden.

Anmeldung - wie immer - über den Link in der rechten Spalte. Auch für die Bewerbung um Stipendien gelten die üblichen Regeln (inkl. Deadlines), die Sie hier einsehen können.

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25.9.11

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24 September 2011

Fotos der IHSK-Tagung

Fotos von der Tagung zur "Methodenschule der Objektiven Hermeneutik: Versuch einer Standortbestimmung" am 23. September 2011 in Frankfurt.



Abgebildet: Prof. Dr. Johannes Süßmann, Dr. Frank Bauer, das Podium zur "Zukunft der hermeneutischen Sozialforschung", Prof. Dr. Tilman Allert, Prof. Dr. Stefan Kutzner, Prof. Kai-Olaf Maiwald, Prof. Dr. Andreas Wernet. Fotos von PD Dr. Axel Jansen.

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24.9.11

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06 September 2011

IHSK-Tagung 2011: Aktualisiertes Programm

Wir haben das Programm der Tagung am 23. September aktualisiert. Details hier. Titel der Tagung: "Die Methodenschule der Objektiven Hermeneutik: Versuch einer Standortbestimmung".

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