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IHSK   Blog

 
07 Februar 2007

Neuer Studiengang Objektive Hermeneutik

Das IHSK Frankfurt bietet ab Herbst 2007 einen Studiengang Objektive Hermeneutik an. Der Studiengang ist auf drei Jahre hin konzipiert, in denen insgesamt sechs je einwöchige Seminare belegt werden müssen.

Das Analyseverfahren der Objektiven Hermeneutik ist in den 1970er Jahren von dem Soziologen Ulrich Oevermann entwickelt worden, um Texte methodisch kontrolliert interpretieren und auswerten zu können. Das Verfahren dient der Erschließung der Bedeutung eines Dokumentes, Bildes oder irgendeines anderen Textes im Rahmen der Forschung. Heute findet es in vielen Gebieten der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Anwendung. Dabei hat es sich u.a. bei der Analyse von biographischen Daten, Interviews, Interaktionsprotokollen, Kunstwerken aller Art, Briefen, Tagebüchern oder auch Spurentexten aus der Kriminalistik bewährt.

Der Studiengang vermittelt gründliche Kenntnisse der theoretischen und methodischen Grundlagen und führt in die Praxis des Analyseverfahrens ein. Die Seminare folgen dem Konzept, daß Materialien von den Teilnehmern aus ihrer Arbeit selbst mitgebracht und unter Anleitung erfahrener Kursleiter gemeinsam analysiert werden.

Der Studiengang richtet sich sowohl an Forschende und Studierende aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, als auch an klientenorientierte Berufe, die in ihrer Berufspraxis mit Problemen des Fallverstehens und einer fallspezifischen Problemdiagnose befaßt sind: An Ärzte und Therapeuten, Psychoanalytiker und Mediziner mit psychosomatischer Fachrichtung; Anwälte und Richter insbesondere im Familien- und Jugendstrafrecht, an Sozialarbeiter und Jugendamtsvertreter, aber auch an Unternehmens- und Organisationsberater, Supervisoren, Lehrer oder Journalisten; an alle Berufe, die im besonderen Maße mit der Auslegung von Texten und Ausdrucksgestalten befaßt sind.

Die einzelnen Seminare des Studiengangs sind ähnlich aufgebaut, haben aber unterschiedliche thematische Schwerpunkte: 1. Sozialarbeit; 2. Beratung, Öffentlichkeit, Kommunikation; 3. Verwaltung, soziale Kontrolle und Rechtspflege; 4. Kunst und Kultur; 5. Gesundheit, Familie, Sozialisation; 6. Schule und Weiterbildung. Im Laufe des Studiengangs lernen die Teilnehmer die Anwendungsbandbreite der Sequenzanalyse umfassend kennen. Analysiert werden nicht nur sprachliche Texte, sondern auch andere Ausdrucksgestalten wie Fotos, Gemälde, Video- und Tonaufzeichnungen, architektonische Grundrisse oder Genogramme. Berufspraktiker und Wissenschaftler belegen gemeinsame Seminare, so daß sich die Heterogenität von Problemstellungen noch erhöht.

Am Ende des Studiengangs sollen die Teilnehmer die Fähigkeit erworben haben, einen beliebigen Text selbständig auszudeuten und die Regeln des Verfahrens kunstgerecht anzuwenden. Eine erfolgreiche Teilnahme an sechs Seminaren stellt die Voraussetzung für das Zertifikat des Instituts dar.

Für die Teilnahme berechnet das Institut eine Gebühr von 590 Euro pro Seminar (eine Woche). Ein ermäßigter Satz von 390 Euro wird Studierenden und Doktoranden gegen Nachweis gewährt. Die Teilnahmegebühr kann auch in anderen, besonders begründeten Fällen ermäßigt werden.

Weitere Informationen zum Studiengang und den Seminaren.

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7.2.07

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